Ökobilanz Waldhackschnitzel

Das vom BMELV finanzierte Forschungsprojekt wurde in Kooperation mit dem Lehrstuhl für Forstliche Arbeitswissenschaft und Angewandte Informatik der TU München und der Bayerischen Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF) bearbeitet. Die Ziele des Projektes umfassten organisatorische, technische, ökonomische und ökologische Fragestellungen der Bereitstellung von Waldhackgut.

Methode

Zur ökologischen Bewertung der Waldhackschnitzel wurde eine Lebenszyklusanalyse durchgeführt. Die methodische Grundlage für die ökologische Bewertung der Bereitstellung von Waldhackgut stellten die internationalen Normen zur produktbezogenen Ökobilanzierung dar (ISO 14040 und 14044).

Die Betrachtung begann im Wald mit der biologischen Produktion der Biomasse bzw. des Holzes und umfasste im Weiteren die Prozessschritte ?Fällung und Aufarbeitung?, ?Rücken?, ?Hacken?, ?Lagerung?, ?Trocknung? und ?Transport?. Die Bilanzierung wurde modular für jeden Prozessschritt und in fünf verschiedenen praxisnahen Szenarien zusammengestellt.

Ergebnisse

Die Bereitstellung von Waldhackschnitzeln verfügt bereits heute über eine sehr hohe Energieeffizienz. Entlang der Prozessschritte Holzernte, Hacken, Lagerung und Transport werden je nach Bereitstellungsverfahren 1,5-6,5% der im jeweiligen Hackschnitzel-Sortiment enthaltenen nutzbaren Energie eingesetzt.

Eine Erhöhung der Produktivität bei den einzelnen Prozessschritten führt auch zu einer Verbesserung der Energiebilanzen.

Der Transport der Hackschnitzel muss aus energetischer Sicht als kritischer Prozessschritt bezeichnet werden, darf aber nicht isoliert und nicht überbewertet werden.

Brennstoffqualität und Wassergehalt haben einen großen Einfluss auf die Ökobilanz. Dieser ist sehr viel größer als derjenige der Bereitstellungslogistik.

Eine unsachgemäße Lagerung der Waldhackschnitzel führt sehr schnell zu hohen Verlusten und zu deutlich schlechteren Energiebilanzen.Bei einer Lagerung ?grüner? Hackschnitzel über einen Zeitraum von drei Monaten ist der Verlust bereits höher als die gesamte Energie, die zur Bereitstellung aufgewendet wurde.

Wärmegeführte BMH(K)W haben bessere Gesamtwirkungsgrade als stromgeführte und damit auch eine bessere Ökobilanz. Der Wirkungsgrad einer Feuerungsanlage beeinflusst die Ökobilanz ebenfalls sehr viel stärker als die Bereitstellungskette.

Publikationen

Zimmer B. (2010): Ökobilanz Waldhackschnitzel. Ergebnisse aus der ökologischen Bewertung belegen: Energie aus Hackschnitzeln ist umweltfreundlich. LWF Waldforschung aktuell, Heft 74; ISSN 1435-4098. S.: 22-25.

Zimmer B. (2010): Wie umweltfreundlich ist die Energie aus Biomasse? Ökologische Bewertung der Bereitstellung von Waldhackschnitzeln. In: AFZ-DerWald, Heft 6, S. 14-17

Zimmer B., Eberhardinger A., Zormaier F. (2010):  LCA für Waldhackgut: Energie aus Hackschnitzeln ist umweltfreundlich. Posterbeitrag in: 4. Forschungsforum der österreichischen Fachhochschulen 7. - 8. April 2010. Pinkafeld/Burgenland, ISBN 978-3-200-01809-9, S. 505 ? 507. Poster (pdf)

Zimmer B. (2010): Bereitstellung von Waldhackgut ? Energieeffizienz und ökologische Bewertung. Tagungsband (digital) des Kongress ?Forst- und Holzwirtschaft ? heute und morgen ? von lokal bis global? Interforst München, 22 Seiten.

Projektbericht

Eberhardinger A., Warkotsch W., Zormaier F., Schardt M., Huber T., Zimmer B. (2009): Prozessanalyse und Ökobilanzierung der Bereitstellung von Waldhackgut. Schlussbericht. Lehrstuhl für Forstliche Arbeitswissenschat und Angewandte Informatik der TU München. Freising, 2009. 165 S.